Der Duden definiert „Relevanz“ als Bedeutsamkeit, Wichtigkeit in einem bestimmten Zusammenhang. Deshalb spreche ich von einem „Köder“. Denn ohne Köder passiert mit deinem Content das Wahrscheinlichste: Er wird nicht gelesen.
Ungeöffnet, ungelesen in den (digitalen) Papierkorb.
Vielleicht angelesen, sofern nicht schon die Überschrift langweilig ist.
Zu Ende gelesen? – Eher unwahrscheinlich!
Zuverlässig gelesen werden nur wenige Sonderformen: Master- oder Doktorarbeiten, Schulaufsätze und Erpresserbriefe. Selbst bei Liebesbriefen wird´s schon kritisch 😉. Diese speziellen Textformen richten sich an einen einzigen Leser, aber du möchtest mit deinen Inhalten am liebsten Tausende erreichen – oder?
Nimm den Satz über Jesus und betrachte ihn als Mustervorlage für deine künftigen Texte.
Kann mein erster Satz mithalten?
Habe ich ehrgeizig im Rennen um die höchste Aufmerksamkeit daran gefeilt?
Bin ich bereit, vielleicht Satz Nummer 7 nach vorne zu ziehen, wenn ich spüre, dass er der Beste ist?
#2 „Erstaune mich – ich warte.“
Mail- oder Blogschreiber unterliegen computerbedingt einer gemeinen Versuchung: erstmal schreiben, dann denken – oder auch nicht. Denken vor dem Schreiben mag ungewohnt sein, hilft aber ungemein. Bei Mails magst du auf ein „automatisches“ Interesse vertrauen, zumindest wenn dir ein paar kleine Personalisierungstricks zur Verfügung stehen. Ein kraftvoller erster Satz oder – noch besser – eine zündende Betreffzeile leistet wichtigen Vorschub.
Klar ist: Wer den Anfang versiebt, der hat verloren. Jeder kennt das geflügelte Wort vom ersten Eindruck. Perfekt auf den Punkt gebracht hat es einst der berühmte russische Ballett-Impresario Sergej Diaghilew, als er sich vor dem französischen Dichter, Maler und Designer Jean Cocteau niedersetzte mit den Worten: „Erstaune mich – ich warte.“